Réjane Créteau, eine französische Keramikerin aus Berlin, steckt so viel Liebe ins Detail, dass man sich schell in ihren Kunstwerken verlieren kann.
Réjane Créteau und Berlin, das ist eine lange Geschichte. Sie fängt an, als die Mauer noch nicht lange weg und Ostberlin ein eigenartiger Ort zwischen gestern und morgen war. Réjane hat mir ihre Geschichte erzählt. Ich habe sie für Marktgeschichten.Berlin aufgezeichnet, so, als würde Réjane sie selbst erzählen.
Klare Linien, reduzierte Formen: Bei La Récréation in Berlin-Friedrichshain gibt es Designobjekte aus Keramik für den täglichen Gebrauch.
Réjane Créteau kam aus Frankreich nach Berlin, um Deutsch zu lernen – und lernte bei einem Kurs an der Volkshochschule außerdem, sich für die Kunst des Töpferns zu begeistern. Das war in den Neunzigerjahren. Sie fuhr zurück in die Heimat, aber in ihr wuchs der Wunsch, für immer an die Spree zu ziehen und ihr neues Hobby zum Beruf zu machen. „In Berlin geht das“, sagt die 43- Jährige heute mit einer gewissen Erleichterung. „Ich hätte mich schon früher trauen sollen.“ 2009 erst eröffnete sie ihre Ladenwerkstatt in der Krossener Straße in Friedrichshain und fertigt dort seither Teller, Schüsseln und Vasen von seltener Schlichtheit. Klare Formen und Linien, lichte Pastelltöne, kein zusätzliches Dekor.